Inhalt
» Lügde
Herrlich duftende Brote frisch aus dem Ofen
Heimat- und Verkehrsverein Falkenhagen feiert zweites Backofenfest in Henkenbrink und lässt ein Stück Dorftradition aufleben

Bevor die Formen mit dem Brotteig von Bäckermeister Peter Begemann in den Ofen geschoben werden, wird die Oberfläche von Annette Werner eingeritzt. Foto: Afk
Vor 23 Jahren war das Backhaus bereits von Grund auf saniert. Allerdings hatte der Verein durch verschiedene Grundeigentümerwechsel keinen Zugriff mehr auf dieses kleine Gebäude, das früher als zentrales Backhaus für das Dorf diente. Als die Pläne für eine erneute Reaktivierung 2016 reiften, musste jedoch zunächst der eingesackte Boden im Inneren des kleinen Backsteinhauses in Eigenleistung ausgeglichen werden. Die Feuertaufe bestand das Backhaus noch im selben Jahr. Beim 2. Backofenfest jetzt bewies der Ofen erneut seine Leistungsfähigkeit. Tags zuvor hatten Vereinsmitglieder den Ofen mit Buchenholz bis auf 400 Grad aufgeheizt und über Nacht im 90-Minuten-Takt immer wieder Holz nachgelegt. Die Teige für die Brote und den Butterkuchen mischte die Bäckerei Mattukat aus Rühle/Weser zusammen. Weil bei den sommerlichen Temperaturen die Hefe schnell aufgeht, musste genau disponiert werden. Als Bäckermeister Peter Begemann zusammen mit Annette Werner und Günter Weber die erste Ladung von 30 Zwei-Pfund-Broten in den dann noch 260 Grad heißen Ofen schoben, holte der Vorsitzende des HVV, Jörg Schrader, die zweite Teig-Fuhre aus Rühle. Zuvor waren bereits sieben Bleche mit fluffigem Butterkuchen bei 290 Grad gebacken, die sich die zahlreichen Besucher nur zu gern bei frischem Kaffee schmecken ließen. Die erste Ladung knuspriger Brote lag nach einer guten halben Stunde Backzeit zum Auskühlen auf dem Tisch. Die ersten Scheiben des Frischgebackenen durften gleich an Ort und Stelle probiert werden. Falkenhagens Ortsbürgermeisterin Elke Schröder schwärmte: "Das schmeckt so richtig wie früher." Das fanden die Besucher auch, und so fanden die 60 Brotlaibe reißenden Absatz. Der gute Besuch aus dem Dorf, aus der Großgemeinde Lügde und selbst aus Bad Pyrmont zeigte dem Vorstand des Heimat- und Verkehrsvereins, dass die Entscheidung, diesen Backofen zu reaktivieren, ein Volltreffer war. "Wir können uns vorstellen, dieses Backofenfest alle drei Jahre stattfinden zu lassen", waren sich der Vorsitzende Jörg Schrader und sein Stellvertreter Torben Gerking einig. "Es soll aber eine Besonderheit bleiben." Auf den Erfolg des Backofenfestes ließen sie sich dann ein Glas des selbst gebrauten Schwalenberger Biers schmecken.
vom 29.06.2019 | Ausgabe-Nr. 26B