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» Bad Salzuflen
Sprachcamp für Grundschüler vermittelt Spaß und Wissen
Die AWO OWL hilft 40 Kindern mit Migrationshintergrund beim Deutschlernen

Die Teilnehmer der dritten und vierten Klassen engagieren sich mit Sprachpädagoge Gaspard Engel und Christina Albers, Frank Neumann und Iris Wolter (AWO OWL, hinten von links) beim Sprachcamp. Foto: LMH weitere Bilder »
Bad Salzuflen-Schötmar (LMH). Die AWO OWL bietet in der Grundschule "Am Kirchplatz" ein Sprachcamp für Grundschüler an. Die Herausforderungen haben sich über die Jahre verändert. Beim AWO-Sprachcamp in der Grundschule am Kirchplatz sollen insgesamt 40 Dritt- und Viertklässler mit Migrationshintergrund während der Herbstferien ihre Sprachkenntnisse aufbessern – in zwei Gruppen, unterstützt von insgesamt sechs Sprach-, Freizeit- und Theaterpädagogen. Gebannt hängen die sechs Kinder an den Lippen von Gaspard Engel. "Das Thema Umwelt zieht sich in diesem Jahr durch die zwei Wochen wie ein roter Faden", erläutert Frank Neumann, Teamleiter des Sprachcamps. Das bestätigt auch Christina Albers, Sprachcamp Koordinatorin der AWO OWL: "Das Thema ist zudem extrem aktuell." Während die Kinder am Vormittag verschiedene Lerneinheiten absolvieren, kommt am Nachmittag und auch zwischendurch der Spaß nicht zu kurz. "Mit vielen Spielen soll sich das Camp vom schulischen Alltag abgrenzen", sagt Albers. Die Herausforderungen an die Pädagogen haben sich über die Jahre stetig gewandelt. Seit rund zehn Jahren finden die Sprachcamps in Bad Salzuflen in jeweils wechselnden Grundschulen statt. Haperte es früher eher an der Grammatik, kommt es heute immer häufiger vor, dass Flüchtlingskinder so gut wie gar keine Sprachkenntnisse haben. "Teilweise haben Kinder aus Syrien oder dem Irak noch nie eine Schule besucht", erklärt Albers. Oft müsse dann ganz von vorne angefangen werden – etwa mit dem Einüben der einzelnen Buchstaben. Zusätzlich spielen auch Traumata eine immer größere Rolle, ergänzt Frank Neumann. "Es kommt vor, dass Kinder ganz selbstverständlich Maschinenpistolen malen", sagt er. Die Pädagogen wollen den Kindern die Möglichkeit geben, das Erlebte zu verarbeiten – helfen kann dabei das gemeinsame Theaterstück, bei dem die Kinder ihre eigenen Ideen einbringen durften.
vom 31.10.2018 | Ausgabe-Nr. 44A