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Gewinne können voll investiert werden
Stadtwerke-Bilanz: 2016 hat schwarze Zahlen gebracht
Lemgo (nr). Statt erwarteter roter, sind es deutlich schwarze Zahlen geworden. 2016 können die Stadtwerke ein Plus von 576.000 Euro verbuchen. Anders, als gewöhnlich, geht die Summe aber nicht an die Stadt, sondern bleibt im Unternehmen. Schließlich stehen mit der Großbaustelle in der Mittelstraße, den Sanierungsarbeiten im Eau-Le und einem neuen Parkhaus in den nächsten Jahren hohe Investitionen an.
Energie Aufgrund von Sonderabschreibungen hatte das Lemgoer Tochterunternehmen eigentlich mit einmaligen roten Zahlen gerechnet. Dass stattdessen ein satter Gewinn erreicht wurde, liege laut Stadtwerke-Geschäftsführer Arnd Oberscheven an verschiedenen Faktoren. So würden sich zum einen die Investitionen in die Eigenenergieerzeugung bezahlt machen, zum anderen könne der Energiedienstleister auch weiterhin auf eine starke Kundenbindung zählen. Immerhin 85 Prozent der Lemgoer bezögen Strom und Gas von den Stadtwerken. Trotz gestiegenem Engagement der Lemgoer zum Stromsparen, wurden 14,1 Prozent mehr Strom ausgegeben, denn auch über die Region hinaus nutzen Haushalte und Unternehmen Energielieferungen aus Lemgo. Zudem agiere das Unternehmen gerade im Bereich der Fernwärme auch überregional immer stärker. So lag die Erzeugung in den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen um etwa 14,5 Prozent über der Vorjahresmenge. Mit Blick auf eventuelle Preisentwicklungen zum Jahresende sagt Arnd Oberscheven: "Ich gehe nicht davon aus, dass die Preise für Strom, Gas und Wasser zu Januar erhöht werden müssen." Eau-Le und Stadtbus Ausreißer bei der Jahresbilanz der Stadtwerke bleiben Eau-Le und Stadtbus. Mit einem Minus von 2,3 Millionen Euro schlägt das Freizeitbad jedes Jahr zu Buche. "Allerdings sind diese Zahlen seit 12 Jahren konstant", so Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Reiner Austermann. "Und das bei einem Bad, das nicht jünger wird." Und – dieses Jahr stehen auch hier hohe Investitionen an. Babybecken, Sauna und Duschen sollen saniert werden. Die Besucherzahlen stimmen und auch die Preiserhöhung im vergangenen Jahr fand eine breite Akzeptanz. Dazu habe auch die "Vorteilswelt" beigetragen, die Kunden der Stadtwerke Service- und Preisvorteile biete. Wie das Eau-Le, sorgt der Stadtbus auch weiterhin für rote Zahlen. 1,5 Millionen Euro war das Defizit 2016. Dafür ist die Zahl der Fahrgäste leicht angestiegen. Immerhin 2 Millionen Fahrgäste nutzen die "Himmelblauen" jährlich. Wie es in naher Zukunft um den Stadtbus bestellt sein wird, steht noch nicht fest, da in 2018 der Stadtbusverkehr für 2019 neu ausgeschrieben werden muss. Über Details zum genauen Einsatz werde derzeit aber noch nicht diskutiert, so der Bürgermeister. Mittelstraße Ganz im Plan liegt der Energiedienstleister bei den Arbeiten in der Mittelstraße. Derzeit werden dort in einem zweiten Bauabschnitt neue Fernwärmeleitungen verlegt. Parkhaus Eine weitere Millionen-Investition des Energiedienstleisters wird auf dem Innovation-Campus entstehen. Hier werden die Stadtwerke das Campus-Parkhaus bauen. Betreiber sollen dann Kreis und Hochschule sein. Die Fertigstellung wird für Ende 2018 angepeilt
vom 29.07.2017 | Ausgabe-Nr. 30B