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Wasserversorgung im Notfall gesichert
Gemeinde und Kaserne haben Wassernetze zusammengeschlossen
Augustdorf (cp). Der Körper eingeseift, das Haar shampooniert, aber aus dem Wasserhahn läuft kein Wasser – klingt wie die Szene aus einem heiteren Sketch. Doch so oder ähnlich mag es vielen Augustdorfern ergangen sein, als im April 2011 kurz nacheinander zwei Lecks in der Hauptwasserleitung an der Waldstraße auftraten, die die Wasserversorgung im gesamten Gemeindegebiet unterbrachen. Um solchen Vorfällen in Zukunft vorzubeugen, hat die Gemeinde nun ihr Wassernetz mit dem der Kaserne verknüpft.
Die Verbindung der beiden bisher separaten Wassernetze garantiert, dass die Gemeinde nicht nur über die eigene Hauptwasserleitung, sondern im Störungsfall auch über die Kaserne versorgt werden kann. "Die Lecks an der Waldstraße haben gezeigt, wie anfällig das Wassernetz ist", erklärte Augustdorfs Bürgermeister Dr. Andreas Wulf. Die Koppelung der Netze sorge dafür, dass "wir im Fall der Fälle nicht wasserlos dastehen", freute sich auch Udo Heitkamp vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum.
Nach dem Wasserschaden habe man eruiert, ob man die Netze zusammenschließen könne, erläuterte Armin Zimmermann, Betriebsleiter der Gemeindewerke Augustdorf, das Vorgehen. Weil die Hochbehälter auf gleicher Höhe lägen und annähernd gleicher Druck herrsche, sei dies möglich gewesen. Nach vielen Ortsterminen seien im vergangenen Herbst die Bauarbeiten für die Verbindungsleitung unter der Straße "Am Alten Forsthaus" gestartet. Der letzte Feldversuch wurde aufgrund der kalten Witterung verschoben, doch spätestens Anfang April soll das gekoppelte System in Betrieb gehen.
Mit im Boot ist der gemeinsame Wasserlieferant, die Stadtwerke Bielefeld. Deren zentrale Leitstelle in Bielefeld gibt die Kommandos für die Pumpen, die den regelmäßigen Wasseraustausch zwischen den Netzen regeln. "Das Wasser darf nicht länger als 48 Stunden in den Rohren stehen, deshalb soll es einen täglichen Austausch zwischen den Systemen geben", erklärt Zimmermann.
In den 60er Jahren gab es bereits eine Verbindung zwischen den Netzen, damals versorgte der Bundeswehrstandort die Garnisonsgemeinde mit, bis diese ein eigenes, getrenntes Wassernetz aufbaute. Die Kosten für die neue Verbindungsleitung, rund 25.000 Euro, teilen sich Bundeswehr und Gemeindewerke.
vom 06.02.2013 | Ausgabe-Nr. 6A