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» Kreis Lippe
Krisenstab der Arbeitsagentur zur Insolvenz der Schieder-Gruppe aufgelöst
Mehr als 7,7 Millionen Euro Lohnersatzleistungen ausgezahlt
Lippe. Zum 1. März übernehmen nach langen Verhandlungen die neuen Investoren der Gruppe Gschwend die Schieder-Möbelwerke in Schieder-Schwalenberg. Wegen dieser positiven Nachricht wurde der in der Detmolder Arbeitsagentur unter Leitung von Agenturchef Dr. Harald Hiltl eingerichtete Krisenstab aufgelöst.
In diesem Gremium waren Fachleute der verschiedenen Fachbereiche der Arbeitsagentur vertreten, die notwendige Entscheidungen vorbereiteten und koordinierten. Insbesondere wurden hier Strategien abgestimmt, wie die von der Insolvenz betroffenen Arbeitnehmer beim Übergang in eine neue Beschäftigung unterstützt werden konnten. Daher wurden durch die Geschäftsstelle der Arbeitsagentur in Blomberg zahlreiche Beratungsgespräche mit den ehemaligen »Schiederanern« geführt und Vermittlungsstrategien erörtert.
Besonderes gravierend sei der Kraftakt gewesen, der von der Detmolder Arbeitsagentur in den letzten Monaten bei der Abwicklung der zu leistenden Insolvenzgeldzahlungen zu meistern war. Die Zahlungen für bundesweit alle in der Schieder-Gruppe betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wurden von Detmold aus realisiert. Daher waren mehr als 1.400 Anträge zu bearbeiten und zu entscheiden. Um die berechtigten Ansprüche zu erfüllen, zahlte die Arbeitsagentur Detmold allein an Insolvenzausfallgeld mehr als 7,3 Millionen Euro aus.
Ebenso trägt die Detmolder Arbeitsagentur mit bislang rund 370.000 Euro einen erheblichen Beitrag des Transfer-Kurzarbeitergeldes. Diese Mittel sind für den Betrieb der Transfergesellschaft notwendig, die den Übergang von mehr als 170 Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen in andere Beschäftigungen realisieren soll. Um die Integration in den Markt zu beschleunigen, werden in der Transfergesellschaft insbesondere mittels dieser finanziellen Hilfen der Arbeitsagentur fehlende Qualifikationen erworben und die Männer und Frauen für neue Aufgaben beruflich qualifiziert. Damit eine gezielte individuelle Qualifizierung erfolgen kann, stellte die Arbeitsagentur Detmold weitere knapp 46.000 Euro für »Profiling«-Aktivitäten bereit.
Alle eingeleiteten Aktivitäten wurden in enger Kooperation mit dem Insolvenzverwalter Dr. Klaus Pannen, den Betriebsräten Hans-Dieter Matzke und Erwin Karsunke sowie Reinhard Seiler, Erster Bevollmächtigter der für diesen Bereich zuständigen IG Metall, abgestimmt und getroffen. Agenturchef Dr. Hiltl dankte den beteiligten Mitarbeitern für die gezeigte Flexibilität und die hohe Einsatzbereitschaft, die auch von allen an dem Insolvenzverfahren direkt beteiligten Partnern hervorgehoben wurde.
vom 27.02.2008 | Ausgabe-Nr. 9A